Die Hand

 

I steh vor der Tür, mit an großen Blumenstrauß.
I läut an, er macht auf.
"Ja, was is?", I bin aufgeregt und stotter:
"I bitt' in aller Form um die Hand ihrer To-Tochter."
Er sogt:" Die Hand meiner Tochter?
An Moment junger Mann!"
Und er bringt mir in an Schuhkarton ihr klane zarte Hand!

Nix wie weg!
Nix wie kopfüber weg!
Nix wie weg!
Nix wie kopfüber weg!

Käuzchen schrein. Nebel ziehn am Ufer entlang.
I steh unten an der Donau mit der Hand in der Hand.
Und ich drücke sie zum letzten Mal, die Hand von meinem
Schatz.
Und werf' sie in die Donau – Platsch !
Da treibt sie jetzt im Mondlicht auf die Wellen auf und ab.
Jessas Mariand Josef, hearst, die winkt ma ja!

Nix wie weg!
Nix wie kopfüber weg!
Und an Schnaps auf den Schreck.
Nix wie weg!
Nix wie kopfüber weg!

Kauen beruhigt die Nerven, na hoffentlich stimmt's.
I sitz beim Meck Donalt und grübl vor mich hin:
Die Donau fließt ins Meer, im Meer schwimmen Fisch.
Die Fisch landen im Netz und dann bei uns auf’m Tisch.

Jessas Mariand Josef, mei Verdacht wird immer schlimmer....
Ich heb den Fisch-Meck-Deckel hoch - a klaner zarter Finger!

Nix wie weg!
Nix wie weit, weit weg!
Mit viel Schnaps im Gepäck!
Nix wie weg!
Nix wie weit, weit weg ...


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