Die 2

 

Gartenzwerge erschießen
von hinten,
das tät ihm g'fallen.
Und einmal so richtig Gas geben
und an Geisterfahrer
überholen.

Oder mit bloßen Händen
Kreuzottern fangen
in der Lobau.

Tätowieren möcht' er sich lassen,
den Fidel Castro,
mitten auf'n Bauch.

Und sie liebt ihn trotzdem,
oder gar deswegen.
Sie liebt ihn soviel,
wie Stern' am Himmel glühn.

Und sie, ein geschminkter Engel,
busselt die Kinder,
streichelt die Katz.

An's Glück in den eig'nen vier Wänden
glaubt sie ganz fest,
allen zum Trotz.

Manchmal kullern die Tänen.
Beim Zwiebelschneiden,
beim "Von Winde verweht".

Sie liebt Groschenromane,
Mentholzigaretten
und Milchkaffe.

Und er liebt sie trotzdem,
oder grad deswegen.

Er tät alles für sie geben
alles, auch sein Leben.

Manchmal fliegen zwar die Fetzen,
dann spielt's Granada
im trauten Heim.

Die Kinder schnappen die Katze,
flüchten in's Klo
und sperren sich dort ein.

Aber dann,wenn er nicht mehr donnert,
sie nicht mehr blitzt
und sich die Wolken verziehn.

Wenn die Klotür wieder aufgeht,
dann wird gebusselt
und gestreichelt, als wie.

Und ich liebe die 2,
in alle Ewigkeit.
Ich leg' ein Lächeln auf das Grab,
von Mama und Papa.


© edition karl scheibmaier wien